Feuerwehr Bad Dürkheim

Atemschutz

Wozu wird Atemschutz benötigt?

Atemschutz wird immer dann benötigt, sobald Atemgifte auf den Körper einwirken können. Atemgifte sind in der Luft befindliche Gase und Dämpfe oder Schwebstoffe, die durch Einatmung in den Körper gelangönnen. Diese treten z.B. bei jeder Verbrennung auf.

Welche Arten von Atemschutzgeräte gibt es ?

Bei den Feuerwehren werden hauptsächlich Pressluftatmer und Filtergeräte benutzt.

Filtergerät

Filtergeräte sind Vollmasken die einen Filter angeschlossen haben. Die Filter die hauptsächlich bei den Feuerwehren angetroffen werden sind Kombinationsfilter. Diese bestehen aus einer Partikel- und einen Gasfiltereinheit.

Pressluftatmer

Pressluftatmer sind Atemschutzgeräte die von der Umgebungsluft unabhängig sind. Ein Pressluftatmer besteht aus einem Druckbehälter(Atemluftflasche), einem Druckminderer und einem Lungenautomaten, einem Manometer, einer akustischen Restdruckwarnung dem Tragesystem und der Maske. Das Gewicht eines Pressluftatmers beträgt ca. 16 Kg und die Einsatzzeit beträgt ca. 30 Minuten je nach durchzuführender Arbeit des Geräteträgers. Die Geräte sind in der Mannschaftskabine verlastetet, so das der Atemschutztrupp sich auf der Anfahrt zur Einsatzstelle direkt ausrüsten kann.

In der Atemluftflasche befindet sich kein 100%er Sauerstoff sondern gefilterte Druckluft. Diese Flasche hat ein Volumen von 6 Litern und einen Fülldruck von 300 bar (1651 Liter Luft). Die Flaschen können aus ca. 4mm Stahl (Gewicht 8 Kg), bzw. aus CFK-Verbundstoffen (Gewicht 4 Kg) bestehen

Funktion eines Pressluftatmers

Druckminderer

Der Druckminderer reduziert den Druck der Flasche auf einem Mitteldruck von ca. 7 bar, zusätzlich ist meistens die Steuerung der Restdruckwarnung mit integriert. Diese Restdruckwarnung gibt einen dauernden Pfeifton ab, sobald der Flaschendruck auf 55 bar gesunken ist. Dieses ist dann das absolute Rückzugsignal für den Atemschutztrupp.

(Mit Genehmigung der Firma Dräger Safety Deutschland)

Lungenautomat

Der Mitteldruck wird über eine Leitung zum Lungenautomaten geführt. Dieser Lungenautomat reduziert den Mitteldruck auf einen atembaren Niederdruck (mbar-Bereich) und gibt diesen nur ab, wenn der Geräteträger einatmet. Bei der Feuerwehr Bad Dürkheim haben wir sogenannte Überdruckgeräte. Diese Lungenautomaten erzeugen einen ständigen Überdruck in der Maske so das garantiert wird, das keine Umgebungsluft in die Maske eindringen kann. Dieser Überdruck beträgt ca. 3.5mbar

(Mit Genehmigung der Firma Dräger Safety Deutschland)

Atemschutzmaske / Vollmaske

Die Vollmaske schirmt das Gesicht von der Umgebungsluft ab und steuert die Einatem- und Ausatemluft.

(Mit Genehmigung der Firma Dräger Safety Deutschland)

Bewegungslosmelder – Interspiro – SUPER PASS II-H

Zur Sicherung der Atemschutztrupps sind an den Atemschutzgeräten sog. „Totmannwarner“ vom Typ SUPER PASS II-H der Firma Interspiro angebracht. Hierbei handelt es sich um ein persönliches, multifunktionelles Alarmsicherheitssystem, das an jedem Atemschutzgerät angebracht ist und somit jeder Einsatzkraft unter Atemschutz zur Verfügung steht.
Das Gerät wird automatisch bei Entnahme des Atemschutzgerätes aus der Fahrzeughalterung aktiviert. Für den Fall, dass der Träger des Gerätes länger als ca. 50 sec bewegungslos ist, schaltet sich der Alarm ein. Benötigt der Träger sofortige Hilfe, kann der Alarm auch jederzeit manuell ausgelöst werden.
Gleichzeitig enthält das Gerät auch einen Temperaturalarm. Diese Eigenschaft ist hilfreich, um dem Träger zu signalisieren, dass die maximale Temperatur zur Funktion der elektronischen Komponenten des Gerätes erreicht ist (bei 195°C nach ca. 6 min.). Der Hitzesensor ist allerdings nicht dafür gedacht, die spezielle Ausbildung und die fachmännische Einschätzung der Feuerwehrmänner bei der Entscheidung zur Räumung eines Gebäudes / eines Gebietes zu ersetzen.

Funktionsweise

Nach Entnahme des Gerätes wird dieses aktiviert und zeigt den aktiven Zustand mit andauerndem Blinken von vier gelben LED’s an. Wenn nun innerhalb von ca. 18-23 Sekunden keine Bewegung festgestellt wird, aktiviert sich das Vorwarnsystem. Die gelben LED-Blinklichter werden durch rotblinkende Signale unterbrochen und es ertönen lauter werdende Warnsignale.
Wenn SUPER PASS II-H nach dem Voralarm ca. 30-35 Sekunden keine Bewegung registriert, geht die Einheit in den Hauptmodus über. Das rote Blinklicht pulsiert nun ständig, die akustischen Warnsignale werden in rascher Folge sehr laut abgegeben. (> 98dBA auf 3m)
Der Vor- und auch der Hauptalarm können durch Bewegung oder durch manuelles Rückstellen wieder aufgehoben werden. Das Gerät stellt sich dann automatisch zurück und geht wieder in den aktiven Überwachungsmodus.

Brandfluchthauben – Dräger Parat C

Die Brandfluchthaube wir durch den Atemschutztrupp mit in das Brennende Objekt genommen, wenn dort eine verletzte Person aufgefunden wird bekommt diese durch den Trupp eine Fluchthaube aufgezogen somit kann die Person ganz normal und ohne das Schadstoffe in die Atemwege gelagen weiteratmen.

Die Brandfluchthaube Parat C schützt durch den integrierten CO-P2 Filter. Wirkungsvoll für mindestens 15 Minuten gegen tödliche Brandgase, Dämpfe und giftigen Qualm. Einfach über den Kopf ziehen und schon sind Ihre Augen und Atemwege geschützt.
So steigen Ihre Chancen deutlich, über den verqualmten Fluchtweg den rettenden Ausgang sicher zu erreichen

Ausrüstung eines Atemschutztrupps

  • Schutzkleidung
  • Helm
  • Handschuhe
  • Stiefel
  • Pressluftatmer
  • Vollmaske
  • Bewegungslosmelder
  • Funkgerät
  • Brechwerkzeug
  • Handlampe
  • Sicherungsleine
  • Schlauchmaterial
  • Strahlrohr
  • Fluchthaube

Was geschieht mit den Atemschutzgeräten nach dem Gebrauch?

Nach dem die Geräte im Einsatz waren, werden die Flaschen wieder gefüllt, Die Masken und die Lungenautomaten, werden gereinigt, desinfiziert und getrocknet. Nachdem dieses geschehen ist werden die Masken auf Dichtigkeit und Funktion geprüft und anschließend Luftdicht verpackt.

Der Lungenautomat wird in Kombination mit dem Grundgerät auf Dichtigkeit und Funktion geprüft. Dann wird die Flasche wieder montiert, Eine Hochdruckdichtigkeitsprüfung durchgeführt und somit ist das Gerät wieder einsatzbereit.